Gefäßchirurgen feiern Premiere mit „ByCross“-Methode
Es gibt nur wenige Zentren in Deutschland, in denen Patienten, die an der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit leiden, mit der modernen „ByCross“-Methode geholfen werden kann. Eines dieser Zentren befindet sich am "Stilling".
Bis zu 20 Prozent der über 60-Jährigen leiden in Deutschland an der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (paVK), im Volksmund als „Schaufensterkrankheit“ bezeichnet. Nur eine Handvoll Zentren bieten eine Therapie mit der minimalinvasiven „ByCross“-Methode an. Eines davon befindet sich in der Klinik für Gefäßchirurgie am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen.
Bei der paVK verstopfen Kalkablagerungen die Arterien, etwa am Oberschenkel. Um den Blutfluss wieder zu ermöglichen, kamen bisher verschiedene Verfahren zu Einsatz, wie etwa das Legen eines Bypasses. „Die neue Methode ist risikoärmer und weniger traumatisch für die Patienten“, erläutert Assistenzarzt Ruben Schneider. Die „ByCross“-Methode funktioniert – vereinfacht ausgedrückt – nach dem Prinzip eines Tunnelbohrers. Direkt in die Arterie eingebracht, werden mit Hilfe eines so genannten Rotationsatherektomiegerätes die Kalkablagerungen entfernt und gleichzeitig abgesaugt.
„Anhand einer klinisch, technischen Untersuchung können wir ermitteln, für welche Patienten das Verfahren geeignet ist“, informiert Leitender Oberarzt Meshal Elzien. Er war erfreut über den guten Start des Verfahrens, genau wie Dr. Ahmed Koshty: „Wir sind froh, diese Methode als eines von wenigen Zentren in Deutschland anbieten zu können – zum Wohle unserer Patienten“, resümierte der Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie.